
Postmoderne
(1975-1995)
Die Welt spielt mit Identitäten: Punk, Memphis-Design, Street Art und Superstars wie Madonna oder David Bowie prägen das neue Lebensgefühl. Alles ist erlaubt – Hauptsache, es bricht die Regeln! Die Grenzen zwischen Kunst, Mode und Alltag verschwimmen, Stilzitate aus allen Epochen treffen auf schrille Farben, Muster und Ironie.
Schmuck wird jetzt zur Bühne für Individualität und Fantasie. Broschen in Form von Bauwerken, bunte Kunststoff-Colliers, verrückte Materialkombinationen: Plötzlich zählen Humor, Intellekt und das Überraschende. Schmuckdesigner:innen lassen sich von Architektur, Pop-Art und der Alltagskultur inspirieren – sie mixen Verspieltes mit Hochwertigem, Zitieren das Antike und brechen es im gleichen Moment.
Typisch Postmoderne: Skizzen voller Witz, Collagen, knallige Farben und unerwartete Formen. Schmuck will diskutieren, provozieren und zum Nachdenken anregen – und das mit Augenzwinkern. Jedes Stück ist ein kleines Kunstwerk, das sich von Konventionen befreit. Schmuck darf jetzt alles sein – ironisch, laut, und voller Persönlichkeit.
Historisches Beispiel
Kreuz-Brosche mit Smaragden, Rubinen und Saphiren,
David Webb, um 1980
Prägnante Kreuz-Brosche von David Webb, New York, um 1980. Das ausdrucksstarke Kreuz aus Gelbgold mit markanter, kordelartiger Struktur wird durch einen zentralen Smaragd-Cabochon hervorgehoben, umgeben von vier ovalen Rubin-Cabochons. In den Kreuzwinkeln sorgen Diamanten und kleine Saphire für zusätzlichen Glanz und unterstreichen die farbintensive Wirkung.
-
Die Brosche verkörpert in idealer Weise den luxuriösen Schmuckstil der 1980er-Jahre: grossformatig, farbstark und mit einer unübersehbaren Präsenz. David Webb griff historische Formen wie das Kreuzmotiv auf und verwandelte sie in kraftvolle Statements – Schmuckstücke, die bewusst Aufmerksamkeit erregen und den Glamour dieser Dekade widerspiegeln.
Dieses Werk zeigt die unverkennbare Handschrift David Webbs, dessen Kreationen in den 1980er-Jahren von internationalen Persönlichkeiten getragen wurden und als Inbegriff von Luxus, Extravaganz und Selbstbewusstsein galten.So vereint das Armband alles, was Berliner Eisen ausmacht: streng geordnete Formen, klassizistische Klarheit und symbolische Tiefe. Es wurde nicht nur als Schmuck getragen, sondern auch als Bekenntnis zu Patriotismus und moralischen Werten – und ist damit ein eindrückliches Zeitzeugnis der frühen 19. Jahrhunderts.
Weitere Schmuckstücke
Collier aus Gelbgold mit figürlichen Elementen, um 1980